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13 - 14
Jan
2011

5. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten

Auf Erfolgen aufbauend.

  • Kurhaus Wiesbaden

Der RatSWD beruft alle zwei Jahre eine Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (KSWD) ein. Die KSWD ist offen für alle interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für Vertreterinnen und Vertreter der Datenproduktion sowie für interessierte Akteure aus Politik und Gesellschaft. Die KSWD erörtert die Leitlinien der Arbeit des RatSWD. Dieser Dialog dient dem Aufbau und der Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur für die Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Die Konferenz ist eine Plattform für die Diskussion von wissenschaftlichen Themen und forschungsstrategischen Aspekten, die im Kontext von empirischer Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftsforschung sowie prozessproduzierter und umfragebasierter Datenproduktion stehen.

Während der Konferenz werden die Berufungsvorschläge für die Vertreterinnen und Vertreter der Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften im RatSWD gewählt.

Eröffnung

Prof. Dr. Gert G. Wagner, Vorsitzender des RatSWD

Grußworte aus der Stadt Wiesbaden

  • Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der hessischen Staatskanzlei
  • Stadtrat Helmut von Scheidt, Magistrat der Stadt Wiesbaden
  • Präsident Roderich Egeler, Statistisches Bundesamt
  • Präsident Eckart Hohmann, Hessisches Statistisches Landesamt

Plenarvorträge

  • Forschungsinfrastruktur in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften und die Arbeit des RatSWD: Bestandsaufnahme, weiterführende Strategien und zukünftige Aufgaben
    Prof. Dr. Gert G. Wagner, Vorsitzender des RatSWD
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  • Aktuelle Herausforderungen der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur
    Sabine Brünger-Weilandt, Geschäftsführerin FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur, Vorsitzende der Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur (KII)
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  • What could joint European data accomplish?
    Prof. Niels Chr. Westergård-Nielsen, Ph.D., Aarhus School of Business, Aarhus University
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  • Social and economic data: international developments
    Prof. Dr. Peter Elias, ESRC Strategic Advisor (Data Resources), UK Data Forum
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Beyond GDP: Messung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und sozialen Fortschritts

  • Vom BIP zur Wohlfahrtsmessung – Herausforderung für die amtliche Statistik
    Präsident Roderich Egeler, Statistisches Bundesamt
  • Die Stiglitz Kommission – ein notwendiger Paradigmenwechsel im Kontext von Globalisierung und Klimawandel
    Präsident Eckart Hohmann, Hessisches Statistisches Landesamt
  • Beyond GDP and Back: What is the Value-Added by Additional Components of Welfare Measurement
    Sonja C. Kassenböhmer, Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
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Gustav von Schmoller Vorlesung

  • The Internationalization of German Banks and Firms: A Micro-Data Perspective
    Prof. Dr. Claudia M. Buch, Universität Tübingen, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW)
    mit einer Vorstellung durch
    Prof. Dr. Joachim Wagner, Leuphana Universität Lüneburg, RatSWD

Posterpräsentation „Forschen nach Daten“

Empirisch arbeitende jüngere Wissenschaftler/innen, (Doktorandin/Doktorand oder Postdocs nicht älter als 35 Jahre) deren empirische Forschungsergebnisse auf innovativen Ansätzen basieren, erhalten die Möglichkeit ihre Arbeiten in Form einer Posterpräsentation auszustellen. Hierzu werden von einem Auswahlgremium maximal 30 Poster ausgewählt. Wir honorieren jedes ausgewählte Poster mit einer Prämie von 250,00 Euro. Zusätzlich werden die Teilnahmegebühren in Höhe von 40 Euro erlassen. Das Poster muss persönlich während der Konferenz in Wiesbaden präsentiert werden.

Grußwort

  • MinDirig Dr. Dietrich Nelle, BMBF

Parallelforen

(1) Geodaten, Georeferenzierung und Datenschutz

Leitung: Johann Hahlen, Staatssekretär a. D.

Geodaten, seit Monaten in der Öffentlichkeit vielfach und kontrovers diskutiert, aber paradoxer Weise eine terra incognita, auf der wir uns – sei es als Nutzer oder Produzenten – heftig tummeln, ohne über allseits zuverlässige Kompanten, Landkarten und Baupläne zu verfügen. Die Zeit der Pioniere und Entdecker ist aber längst vorbei. Deshalb versucht das Forum in Zusammenarbeit mit der vom RatSWD neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft „Georeferenzierung von Daten“ eine Standortbestimmung.

Vorträge:

  • Überblick zum verfügbaren Geodaten-Angebot in Deutschland aus Sicht des öffentlichen Bereichs
    Prof. Dr. Dietmar Grünreich, Präsident des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie, Frankfurt
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  • Was leisten heute GIS, WebGIS und Geoportale?
    Prof. Dr. Gerd Buziek, Viezepräsident des Deutschen Dachverbandes für Geoinformation (DDGI Wuppertal) und ESRI Deutschland, Kranzberg
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  • Statistische Daten im Geomarketing
    Michael Herter, Geschäftsführer der infas GEOdaten, Bonn
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  • Risikotransparenz in der Versicherungswirtschaft – Welche Rolle spielen Geodaten heute?
    Andreas Siebert, Leiter Geospatial Solutions, Munich Re
    RatSWD Working Paper Nr. 185   Download Präsentation
  • Georeferenzierte Kontextdaten aus Sicht der Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften
    Prof. Dr. Gert G. Wagner, DIW und Vorsitzender des RatSWD, Berlin
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(2) Forschungsdaten in der Psychologie: Disziplinspezifische und disziplinübergreifende Bedürfnisse

Leitung: PD Dr. Erich Weichselgartner, Universität Trier, Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID)

Erkenntnisgewinn in der Psychologie als empirischer Wissenschaft ist unmittelbar an die Produktion und Verarbeitung von Daten gebunden, welche das Erleben und Verhalten von Menschen abbilden. Im Gegensatz zu den Forschungsergebnissen erhalten die Forschungsdaten bislang keine wissenschaftliche Aufmerksamkeit und Anerkennung und sind häufig schwer verfügbar. Die umfassende Dokumentation, Aufbereitung und Vorhaltung von Daten für die Nachnutzung ist in der Psychologie noch nicht selbstverständlicher Bestandteil des Forschungsprozesses. Allerdings weisen die Entwicklungen in den letzten Jahren auf ein Umdenken in der Fachkultur hin. So steht mit PsychData eine Infrastruktur zur Verfügung, die speziell auf die Bedürfnisse der Psychologie abgestimmt ist. Primärforscher erhalten die Möglichkeit, ihre quantitativen Daten in einer standarisierten, den Besonderheiten der psychologischen Forschung angepassten Form archivieren und bereitstellen zu lassen; andererseits werden Sekundärforscher auf ihrer Suche nach Datengrundlagen fündig. Der Großteil der Nutzungsanfragen stammt zwar aus dem psychologischen Forschungsfeld, allerdings kommen auch Anfragen aus der Medienforschung, den Wirtschaftwissenschaften oder der Informatik. Neuerdings stellen interdisziplinäre Panelbefragungen wie pairfam oder NEPS ihre Forschungsdaten von Beginn an als Scientific-Use-Files zur Verfügung. Diese Studien bieten auch Analysepotential für psychologische Fragestellungen. Generell ist die Beteiligung der Psychologie an solch großangelegten Studien noch deutlich ausbaufähig.

Vorträge:

  • Forschungsdatenmanagement in der Psychologie: Rahmenbedingungen, Ansätze, Perspektiven
    Prof. Dr. Armin Günther, ZPID-PsychData
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  • Möglichkeiten der Sekundärnutzung von Datensätzen
    PD Dr. Beatrice Rammstedt, GESIS, Nationale Projektmanagerin PIAAC
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  • Datennachnutzung in der Psychologie: Bielefelder Zwillingsdaten
    Prof. Dr. Rainer Riemann, Universität Bielefeld
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  • Wann und warum sind große Panelbefragungen in der Psychologie unentbehrlich?
    Dipl.-Psych. Jule Specht, Wilhelms-Universität Münster
  • Das pairfam-Projekt als Chance für die psychologische Beziehungs- und Familienforschung
    Prof. Dr. Sabine Walper, Ludwig-Maximilians-Universität München
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(3) Zugang zu Daten der epidemiologischen Forschung unter besonderer Berücksichtigung der Nationalen Kohorte

Leitung: Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Klinikum Universität Duisburg-Essen, Sprecher Nationale Kohorte

In der Medizin werden im Rahmen epidemiologischer Untersuchungen in unterschiedlichen Studiendesigns Daten generiert, deren Nutzung – z.T. aufgrund von strengen Datenschutzauflagen, aber auch aufgrund einer im Vergleich zu den Sozialwissenschaften in Deutschland anders entwickelten Kultur – meist nur von den „Datenherren“ benutzt. Ausnahmen hierzu stellen verschiedene nationale Surveys aus dem Bereich Gesundheit und/oder Umwelt dar, die im Rahmen sogenannter Public Use Files auch anderen Wissenschaftlern ohne direkte oder mittelbare Kooperationsbeziehung zum Datenherrn zur Verfügung gestellt werden können.

Die derzeit in der Konzeption befindliche Nationale Kohorte, die von Helmholtzzentren sowie universitären und außeruniversitären Instituten getragen wird, hat hingegen das ausdrückliche Ziel, die im Rahmen dieser Studie erhobenen Daten als Forschungsplattform für möglichst viele Forscherinnen und Forscher auch an anderen Institutionen zu öffnen

Ziel des Forums ist es, unterschiedliche Ansätze darzustellen, Rahmenbedingungen und Weitergabehindernisse zu diskutieren, um nach Möglichkeit zu einer Empfehlung zu kommen, wie zukünftig mit diesem Thema in der medizinischen Forschung allgemein auch jenseits der Nationalen Kohorte umgegangen werden kann.

Vorträge:

  • Probleme des Datenzugangs für Dritte durch unterschiedliche Datenquellen in einer epidemiologischen Studie
    Prof. Dr. Klaus Berger, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster
  • Kontrolliertes Fernrechnen mit Gesundheitsdaten: Das Beispiel Soziale Unterschiede beim Zugang in Erwerbsminderungsrente
    PD Dr. Ralf K. Himmelreicher, FDZ der Rentenversicherung, Berlin
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  • Informed Consent, Zentrales Datenmanagement, Treuhandstelle: Designelemente für die Einbeziehung von Sekundärdaten in der Nationalen Kohorte
    Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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  • KORA: Kollaborative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg
    Prof. Dr. Annette Peters, Helmholtz Zentrum München
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  • Nutzung von Surveydaten des Robert Koch-Instituts
    PD Dr. Martin Schlaud, Robert Koch-Institut
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(4) Future Data Access

Leitung: Prof. Dr. Ulrich Rendtel, Freie Universität Berlin, RatSWD

Wie sieht der Datenzugang der Zukunft aus? Bisher galt der Scientific Use File als der Königsweg. Wer (Daten-)Hunger nach Regionalinformation, genauen Berufs- oder Brancheninformationen hat, der muss den Forschungsdatenzentren einen längeren oder häufigeren Besuch abstatten, was mit Kosten verbunden ist. In Schweden und in den Niederlanden wird mittlerweile der Ansatz des Remote Access, also des Fernrechnens, präferiert. Der Wissenschaftler hat dabei die Möglichkeit, Auswertungen auf dem vollen Set aller Merkmale zu starten und muss hinterher entscheiden, welche Resultate er veröffentlichen will. Zur Evaluation seiner Ergebnisse muss er jedoch Prüfinstrumente wie Residuenplots auf dem Bildschirm einsehen. Derartige Datenzugänge eröffnen einerseits ein hohes Analysepotential. Andererseits stellen sich schwierige Fragen des Datenschutzes: Ist jeder Blick des Wissenschaftslers auf den Bildschirm eine Datenweitergabe, vergleichbar mit der Datenweitergabe auf einer CD? Was bedeutet der Begriff „Faktische Anonymität“ im Kontext des Fernrechnens? Darf man alle Programme und Aktivitäten des Wissenschaftlers für mögliche Kontrollen protokollieren?
Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich zur Zeit die vom RatSWD eingerichtete AG „Future Data Access“. Wir laden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, sich mit einem Beitrag auf dieser Konferenz an dieser Diskussion zu beteiligen.

Vorträge:

  • Das Fernrechenverfahren des FDZ der Deutschen Rentenversicherung
    Dr. Michael Stegmann, Deutsche Rentenversicherung Bund, Forschungsdatenzentrum
  • infinitE – Eine informationelle Infrastruktur für das E-Science Age Verbesserung des Mikrodatenzugangs durch „Remote-Access“
    Maurice Brandt und Tim Hochgürtel, Statistisches Bundesamt
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  • Datenbanklösungen für die Sozialwissenschaften – Data Warehouse- und Business Intelligence-Ansätze im Nationalen Bildungspanel
    David Schiller, Nationales Bildungspanel
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  • Konstruktion von SGBII – Dichten: Eine Möglichkeit sensible, georeferenzierte, pseudoanonymisierte Daten für die Wissenschaft aufzubereiten und für Analysen zur Verfügung zu stellen
    PD Dr. Jörg-Peter Schräpler, Ruhr-Universität Bochum
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  • Diesseits der Datenschnittstelle – Nutzung von Forschungsdaten in virtuellen Arbeitsumgebungen
    Dr. Peter Bartelheimer, Tanja Schmidt, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
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  • Zu den Enthüllungsrisiken der Regressionsanalyse beim Remote Access
    Dr. Alexander Vogel, Statistikamt Nord
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(5) Ideenworkshop "Credit where Credit is due": Neue Anreizsysteme für die Datenproduktion für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Leitung: Prof. Dr. Notburga Ott, Ruhr-Universität Bochum, RatSWD

Der Produktion und Aufbereitung von Forschungsdaten wird immer noch die Anerkennung als eigenständige wissenschaftliche Leistung verwehrt, die ihr eigentlich gebührt. Denn Forschungsdaten sind bislang in der Regel ohne persönliche Autorenschaft und zumeist nicht zitierfähig aufbereitet. Hiermit entfällt für die/den einzelne/n Wissenschaftler/in die Möglichkeit Credits – z.B. durch Zitation in referierten Zeitschriften – zu erwerben. Die fehlende Anerkennung dieser Leistung beeinträchtigt die wissenschaftliche Laufbahn von Datenproduzent/innen und setzt damit folgenreiche Fehlanreize für die Datenproduktion, deren gute Qualität eine notwendige Voraussetzung für gute Wissenschaft ist.
Der Ideenworkshop, der sich bewusst von den anderen Foren hinsichtlich des Formats unterscheidet, richtet sich insbesondere an Nachwuchswissenschaftler/innen, die in der Erstellung von Datensätzen arbeiten. Er dient neben dem Austausch von Erfahrungen vor allem dazu, Lösungen für dieses Dilemma aus Perspektive der „Betroffenen“ zu diskutieren. Im Anschluss an impulsgebende Referate sollen vor allem folgende Fragen in einem offenen Plenum und evtl. kleineren Arbeitsgruppen erörtert werden: Welche technologischen Möglichkeiten gibt es, Datensätze zitierfähig zu machen und Autorenschaft zu ermöglichen? Welches Potential weisen neue Initiativen wie die Vergabe von persistenten Identifikatoren für Datensätze (z.B. in Form von DOIs) auf? Aber auch: Welche Rahmenbedingungen des Wissenschaftsbetriebes müssen sich ändern, damit es zu einer umfassenderen Anerkennung aller wissenschaftlichen Leistungen kommt? Was sind Besonderheiten von sozialwissenschaftlichen Datensätzen, die es in dem Prozess zu beachten gilt?

Vorträge:

  • Persistent Identifiers und die Zitation von Forschungsdaten
    Anja Wilde, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Berlin
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  • Autoren-Namensidentifikation: Konzepte, Anwendungen und Akteure im Umbruch
    Lambert Heller, TIB Hannover
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  • Der URN-Service der Deutschen Nationalbibliothek
    Uta Ackermann, Deutsche Nationalbibliothek
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  • Probleme der Zurechenbarkeit von persönlichen wissenschaftlichen Leistungen in Statistischen Landesämtern
    PD Dr. Jörg-Peter Schräpler, Ruhr-Universität Bochum
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(6) Zensus 2011: wie kann der Datenzugang für die Wissenschaft sichergestellt werden?

Leitung: Prof. Dr. Susanne Rässler, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Zensuskommission, RatSWD

Das wichtigste Ergebnis der Volkszählung 2011 werden zunächst die amtlichen Einwohnerzahlen sein. Zahlreiche Rechtsvorschriften in Deutschland beziehen sich direkt darauf: Sie sind entscheidend für Ausgleichszahlungen zwischen den Ländern, für den kommunalen Finanzausgleich, für die Einteilung der Wahlkreise für Bundestagswahlen und die Stimmenzahl der Länder im Bundesrat. Ermittelt wird die Anzahl der Personen in den jeweiligen Regionen Deutschlands. Diese Zahlen sollen selbst für kleine Gemeinden und Gemeindeteile gesondert ausgewiesen werden. Hinzu kommen Informationen zu Geschlecht, Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit und Stellung innerhalb des Haushalts oder der Familie. Ebenfalls erhoben werden Daten zur sozialen und wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung. Durch die Zusammenführung von Registerinformationen sowie einer schriftlichen Befragung von knapp 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner entsteht eine Datenbasis, die der Wissenschaft wertvolle detaillierte regionale Informationen bietet.

Bei der Gebäude- und Wohnungszählung werden Informationen zum Baujahr, Größe oder Ausstattung von Häusern und Wohnungen, aber auch Leerstand und Eigentümerquote erhoben. Die Zensusergebnisse werden auch zeigen, wie viele Wohnungen es in Deutschland tatsächlich gibt – eine Information, die in keinem Register gespeichert ist.

Grundsätzlich will das Forum nun die Frage diskutieren, wie und in welchem Umfang der Wissenschaftsgemeinde der Zugang zu den Zensusdaten ermöglicht werden kann. Ist der Zugriff auf Mikrodaten möglich, welche Variablen braucht die Wissenschaft unbedingt, wie kleinräumig sind Analysen möglich, wie und wie stark müssen die Daten anonymisiert werden, ab wann kann auf die Daten zugegriffen werden?

Vorträge:

  • Die Daten des Zensus 2011
    Dr. Sabine Bechtold, Statistisches Bundesamt
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  • Im Spannungsfeld von Wissenschaft und Datenschutz
    Manuela Lenk, Statistik Austria
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  • Nach dem Zensus 2011 ist vor dem Zensus 2021. Überlegungen zum Aufbau einer Zensus-Begleitforschung
    Prof. Dr. Ulrich Rendtel, Freie Universität Berlin
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  • Der Zensus 2011 als Datenquelle für die Forschung: Potenziale und Restriktionen
    Dr. Heike Wirth, GESIS
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(7) Kompetenzmessung in der Bildungsforschung

Leitung: PD Dr. Beatrice Rammstedt, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Nationale Projektmanagerin PIAAC

In den letzten Jahren hat sich national wie international ein zunehmendes Interesse entwickelt, Kompetenzen als Prädiktoren und Outcomevariablen in die large-scale Bildungsforschung zu integrieren. Zurzeit ist Deutschland daher an internationalen Vergleichsstudien zum Kompetenzniveau von Jugendlichen (PISA) wie Erwachsenen (PIAAC) beteiligt. Darüber hinaus soll das Bildungspanel, eine nationale längsschnittliche Studie, Aufschluss über individuelle Bildungsverläufe und deren Zusammenhänge mit Kompetenzen geben. Das Forum hat zum Ziel die drei Studien und deren analytisches Potential darzustellen und mögliche Verbindungen sowie Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.

Zusammenfassung des Forums 7 als RatSWD Working Paper #177:
Kompetenzmessung in der Bildungsforschung

Vorträge:

  • Das Nationale Bildungspanel (NEPS). Bedeutsamkeit, theoretischer Ansatz, methodisches Design
    Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Blossfeld, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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  • Computer-basiertes Testen in Large Scale Assessments: Mehr und bessere Verhaltensdaten?
    Dr. Frank Goldhammer, Dr. Jean-Paul Reeff, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
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  • PISA als Instrument des Bildungsmonitoring – zum Unterschied zwischen Querschnittsdaten und Trendanalysen
    Dr. Nina Jude, Prof. Dr. Eckhard Klieme, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
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  • Die Bildungsstandards und ihre Überprüfung
    Dr. Michel Knigge, Prof. Dr. Petra Stanat, Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)
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  • PIAAC – eine Studie zur international vergleichenden Kompetenzmessung im Erwachsenenalter
    PD Dr. Beatrice Rammstedt, GESIS
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Podiumsdiskussion

Vorschläge und Strategien zur Entwicklung der Dateninfrastruktur
Moderation: Dr. Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung